Die Netflix-Serie Love on the Spectrum: Eine Reflexion über die Darstellung von Autismus in der Datingwelt
Ein neues Format in der Welt der Datingshows
Das Erfolgsrezept für eine mitreißende Datingshow scheint simpel: Charmante Hauptfiguren, deren Sehnsucht nach echter Zuneigung greifbar ist; faszinierende Teilnehmer für romantische Verabredungen. Hinzu kommen Momente voller Intensität – sowohl positiv als auch negativ: Von funkelnder Begeisterung, die das Publikum mitfiebern lässt, bis zu den stillen oder dissonanten Momenten, in denen die erwartete Chemie ausbleibt.
Ein unerwarteter Dreh: Hauptdarsteller mit Autismus
In Love on the Spectrum werden die Hauptdarsteller nicht nur als Teilnehmer einer Datingshow, sondern als Individuen mit eigenen Geschichten und Persönlichkeiten präsentiert. Diese Herangehensweise ermöglicht es den Zuschauern, ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen und Freuden im Leben von Menschen auf dem Autismus-Spektrum zu entwickeln. Zudem eröffnet die Serie eine Plattform, auf der Themen wie Diversität und Inklusion im Kontext romantischer Beziehungen aufgegriffen und diskutiert werden können. Die Serie strebt danach, die Sichtweise auf Autismus in der Gesellschaft zu verändern und setzt sich für eine inklusivere Darstellung in den Medien ein.
Die Schattenseiten eines gut gemeinten Konzepts
Trotz des respektvollen Umgangs der Produzenten mit den Teilnehmern, wirkt die Serie streckenweise wie eine Schau – produziert von Nicht-Autisten für Nicht-Autisten. Die gelegentliche Infantilisierung der erwachsenen Teilnehmer hinterlässt einen unangenehmen Nachgeschmack. Das zeigt: Auch gut gemeinte Absichten führen nicht immer zu positiven Ergebnissen.
Universelle Botschaften über die Liebe
Dennoch verdeutlicht Love on the Spectrum, wie universell das Konzept der Liebe ist, und das ist grundsätzlich positiv. Die Protagonistin Ruth drückt dies in Bezug auf ihre Beziehung mit Thomas aus: “Wir sind komfortabel genug, um vor einander zu furzen.” Dieses Gefühl von Zugehörigkeit und Akzeptanz ist es, wonach letztlich jeder sucht – unabhängig davon, ob man Teil des Autismus-Spektrums ist oder nicht.
In Deutschland feierte Love on the Spectrum am 22. Juli 2020 seine Premiere auf der Streaming-Plattform Netflix.
Fazit – Love on the Spectrum
Love on the Spectrum ist eine neuartige Netflix-Datingshow, die Menschen auf dem Autismus-Spektrum in den Fokus rückt. Die Serie bricht mit Mythen über Autismus und zeigt, dass auch Menschen mit Autismus echte Beziehungen suchen. Trotz ihrer Sympathie und des respektvollen Umgangs mit den Teilnehmern, kritisiert die Serie die Tendenz, die erwachsenen Protagonisten zu infantilisieren. Letztendlich betont sie die Universalität der Liebe, unabhängig vom Autismus-Spektrum.