“Blutsauger – Eine marxistische Vampirkomödie”: Ein filmisches Meisterwerk
Von der Sowjetunion nach Hollywood. Ljowuschkas Odyssee – Die Erzählung beginnt mit dem sowjetischen Fabrikarbeiter Ljowuschka, dessen Träume von einer Karriere als Schauspieler jäh enden, als die politischen Winde sich drehen und er aus dem Filmprojekt „Oktober“ ausgeschnitten wird. Enttäuscht von den politischen Umständen und getrieben von dem Wunsch nach künstlerischer Anerkennung, entschließt sich Ljowuschka, sein Glück in Hollywood zu suchen. Doch bevor er Amerika erreicht, findet er sich in einem deutschen Ostseebad der 1920er Jahre wieder, wo sein Abenteuer eine unerwartete Richtung nimmt.
Ein unerwarteter Unterschlupf
Octavia Flambow-Jansen Auf der Suche nach Mitteln für seine Überfahrt nach New York schlüpft Ljowuschka in die Rolle eines verfolgten Aristokraten und kreuzt dabei den Weg mit Octavia Flambow-Jansen, einer exzentrischen Millionärin, die ihre Sommermonate am Meer verbringt. Ihre Neugierde ist geweckt, als sie auf den geheimnisvollen Fremden trifft, und sie bietet ihm Unterschlupf in ihrem luxuriösen Herrenhaus an. Dies markiert den Beginn einer Reihe von Ereignissen, die Ljowuschkas Leben für immer verändern werden.
Eine sommerliche Romanze und literarische Rivalität
Nachdem Ljowuschka in das Leben der faszinierenden Octavia eingetaucht ist, entwickelt sich schnell eine Romanze zwischen den beiden. Diese wird jedoch kompliziert durch die Tatsache, dass Jakob, der literarisch ambitionierte Diener von Octavia, ebenfalls in sie verliebt ist. Es entsteht eine humorvolle und manchmal absurde Dreiecksbeziehung, die das Publikum sowohl unterhält, als auch zum Nachdenken anregt.
Die Enthüllung: Ein Vampir unter ihnen
Die größte Wendung der Geschichte erfolgt, als enthüllt wird, dass Octavia selbst ein Vampir ist. Diese Offenbarung bringt eine dunkle und mysteriöse Dimension in die ansonsten heitere Erzählung. Die Anwesenheit von Vampiren in der Gegend und Octavias wahre Natur werfen Fragen über Identität, Vertrauen und die Natur der Liebe auf.
Fazit: Eine einzigartige Mischung aus Genres
“Blutsauger – Eine marxistische Vampirkomödie” ist ein Film, der geschickt zwischen Genres balanciert und dabei sowohl die Tiefe menschlicher Beziehungen als auch die Absurdität der gesellschaftlichen Verhältnisse erkundet. Julian Radlmaiers Werk ist eine Hommage an das klassische Kino, gewürzt mit einer Prise politischen Kommentars und einem unerwarteten Einblick in die Welt der Untoten. Mit seiner Weltpremiere bei der 71. Berlinale 2021 hat der Film bewiesen, dass er sowohl unterhalten als auch zum Nachdenken anregen kann, und damit ein neues Kapitel in der Geschichte der Vampirkomödien aufgeschlagen.